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Heimat(los)?! - Ambivalenzen des Heimatlichen Bildungsbaustein „Lokale Gedenkkultur und Bedeutung von »Heimat«“

Freies Bildungsangebot im Rahmen des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit

Seit September 2013 gibt es im Rahmen des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit eine Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten für Multiplikatorinnen  und Multiplikatoren.

Unsere aktuellen Seminar-Termine finden Sie in der rechten Spalte.

Der Heimatbund Thüringen e.V. bietet hier einen Spezial-Bildungsbaustein an:

Lokale Gedenkkultur und Bedeutung von „Heimat“

Heimat ist in aller Munde. Durch den Zuzug vieler Geflüchteter und dem Erstarken rechts­populistischer Bewegungen sind Diskussionen um Heimat und Heimatlosigkeit in der Gesellschaft präsent. Doch was genau meint der Begriff der Heimat?

Heimat meint Herkunft und Zuhause-Sein, ist konkret an Orte und Lebens­geschichten gebunden, wird also erfahren und bleibt zugleich eine Sehn­sucht in einer Welt ständiger Umbrüche. In der Konfrontation des Individu­ums mit einer immer komplexer erscheinenden Welt und der Erfahrung des Zerfalls sozialer Gemeinschaften verspricht die idealisierte Heimat Wärme, Geborgenheit und eine stabile soziale Ordnung. So artikulieren sich im Reden über Heimat auch Bedürfnisse nach Bindung, Zugehörigkeit und Herkunftsgewissheit und hat damit auch eine kompensatorische Funktion.

Dabei schließt der Begriff über Zugehörigkeiten bestimmte Menschen ein und zugleich andere aus. Heimat gründet sich also stets zwischen dem Eigenen und dem vermeintlich Anderen.

Der Workshop will genau diese Ambivalenz aufgreifen und ihre Grundlagen betrachten. Woher kommt der Begriff der ‚Heimat‘ und wie ist seine historische Entwicklung? Dabei soll auch sein Missbrauch von der „Germanischen Tradition“ bis zu aktuellen rechtspopulistischen Verwendungen nach­gezeichnet werden. Gemeinsam soll der Frage nachgegangen werden, wie im Alltag ‚Heimat‘ hergestellt wird? Was passiert bei dem Verlust der Heimat? Wie wird sich ihrer erinnert und welche Bedeutung haben in diesem Kontext auch Erinnerungs- und Gedenkobjekte des Heimatlichen?

Weitere Anregungen und Wünsche nehmen wir gern entgegen. Nach Möglichkeit werden diese von unseren Referenten im Seminarprogramm berücksichtigt.

Die Buchung des Bildungsangebotes ist möglich als TAGESSEMINAR oder zwei HALBTAGESSEMINARE für:

  • Lokalpolitikerinnen und Lokalpolitiker
  • Kreisheimatpfleger und Aktive in der Heimatpflege, Ortschronisten und Regionalgeschichtsforscher
  • Akteurinnen und Akteure in Vereinen, Initiativen und der Zivilgesellschaft
  • Lehrerinnen und Lehrer (Das Bildungsangebot ist unter der Reg.-Nr. 11100328 als Fortbildung für Thüringer Lehrerinnen und Lehrer anerkannt.

Seminarinhalte

  • Begriffliche Basis (Heimat, Erinnerung, Gedenken, kollektives Gedächtnis, Identität…)
  • Heimatpflege und Gedenkkultur in Deutschland (vor 1989, nach 1989)
  • Anmerkungen zum Kontext europäischer Erinnerung
  • Denkmalstypen und Formen des Umgangs (auch mit sogenannten "unbequemen" Denkmälern)
  • Gedenkkultur in der (jeweiligen) Region, Umgang mit Denkmälern vor Ort (z.B. Kriegerdenkmäler), Vorstellung einiger Beispiele und Arbeit an konkreten Beispielen (entspr. Wünsche der Teilnehmenden)
  • Diskussion der Möglichkeiten zur Anwendung und Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse, Hinweis auf Kooperations- und Beratungsmöglichkeiten, 

 Methoden

Impulsreferate, Gruppenarbeit mit Bildern und Texten, Diskussion, Erfahrungsaustausch

Trainer_innen

Pauline Lörzer, MA. ist Museumsleiterin des Stadtmuseums Camburg. Sie hat Abschlüsse in Volkskunde/Kulturgeschichte sowie Interkulturelles Musik- und Veranstaltungsmanagement. Sie engagiert sich in der "Thüringer Vereinigung für Volkskunde", der "Kommision für Erzählforschung"  sowie dem Flüchtlingsfreundeskreis Jena-West.

Stephanie Schmidt, M.A. ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Lehrstuhl für Volkskunde/empirische Kulturwissenschaft der FSU. Sie engagiert sich ebenfalls in der "Thüringer Vereinigung für Volkskunde".

Dr. Justus H. Ulbricht ist Historiker, Germanist und Pädagoge. Neben zahlreichen Publikationen hat er historische Ausstellungen betreut und konzipiert. Er arbeitet seit Jahrzehnten in der Jugend- und Erwachsenenbildung und versteht sich als Grenzgänger zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit.

Pascal Mauf ist Germanist, Historiker und Pädagoge. Er hat an verschiedenen Gymnasien sowie der Universität Jena unterrichtet und ist nebenberuflich als Dozent in der Erwachsenenbildung tätig. Der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit liegt u.a. im Bereich Thüringische Landesgeschichte.

Christfried Boelter ist Pfarrer i.R. Er war u.a. viele Jahre für die Kirchliche Arbeit auf dem Lande, die Evangelische Erwachsenenbildung sowie als Vorsitzender für die Ländliche Heimvolkshochschule aktiv. Zurzeit ist er ehrenamtlich tätig für das Schloss Reinhardsbrunn sowie den Spirituellen Tourismus.

Thomas Schwämmlein ist freiberuflicher Kulturwissenschaftler und Journalist und hat Volkskunde, Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Würzburg studiert. Thomas Schwämmlein hat an vielen Publikationen zur Landes- und Kulturgeschichte Thüringens und Frankens mitgewirkt, darunter die Denkmaltopographie des Landkreises Sonneberg (2005). Seit 2006 ist er berufener Kreisheimatpfleger des Landkreises Sonneberg.

Buchung / Informationen:

Termin und Ort nach Absprache, für mindestens 12 sowie maximal 25 Teilnehmende

Weitere Informationen : www.projekt-parthner.de | E-Mail: alfred.bax(at)heimatbund-thueringen.de

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